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Donnerstag, April 18, 2024

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Ex-Seco-Chefin Ineichen-Fleisch geht zu Nestlé

Ende Juli hatte Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch nach elf Jahren ihren Job als Chefin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) an den Nagel gehängt. Nun ist klar, was die mittlerweile 61-jährige Juristin vorhat: Sie geht in die Privatwirtschaft und wird Verwaltungsrätin bei Nestlé. Das teilt der Nahrungsmittelmulti am Donnerstag mit.

Ineichen-Fleisch hat fast ihre gesamte Berufskarriere beim Staat absolviert, hatte verschiedene Positionen beim Seco und seinem Vorläufer inne, dem Bundesamt für Aussenwirtschaft. Zudem war sie Delegierte für Handelsabkommen sowie Chefunterhändlerin der Schweiz bei der Welthandelsorganisation (WTO). Als Handelsdiplomatin geniesst Ineichen-Fleisch einen hervorragenden Ruf. Als Seco-Chefin hingegen war sie nicht unumstritten, schien sie sich doch nie wirklich um das Kleinklein der Schweizer Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik zu interessieren.

Ebenfalls neu zur Wahl in den Nestlé-Verwaltungsrat vorgeschlagen wird Rainer Blair, Präsident und Chef des Technologieunternehmens Danaher Corporation. Gewählt werden sollen die beiden neuen Verwaltungsratsmitglieder an der ordentlichen Generalversammlung am 20. April. «Aus persönlichen Gründen» nicht mehr zur Wahl antreten wird Eva Cheng, wie Nestlé weiter mitteilt. Alle anderen derzeitigen Mitglieder des Verwaltungsrats sowie Präsident Paul Bulcke werden zur Wiederwahl vorgeschlagen.

Nestlé: Mehr Umsatz dank höheren Preisen

Nestlé konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent auf 94,4 Milliarden steigen. Dies gab der Nahrungsmittelmulti vom Genfersee am Donnerstag bekannt. Was auf den ersten Blick nach einem grossen Wurf aussieht, hat in erster Linie mit Preiserhöhungen zu tun. Diese trugen 8,2 Prozent zum Wachstum bei. Sprich: Nestlé hat mengenmässig nicht viel mehr, dafür teurer verkauft. Die Preiserhöhungen würden die «erhebliche Kosteninflation» widerspiegeln, schreibt der Hersteller von Produkten wie Thomy-Mayonnaise, Kitkat-Schokolade und Nespresso-Kaffee.

Erst kürzlich hatte Nestlé-Chef Mark Schneider zudem gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» weitere Preiserhöhungen in Aussicht gestellt. Denn das Unternehmen sei von der Teuerung getroffen wie jeder Konsument auch.

Kitkat-Herstellerin Nestlé hat im vergangenen die Preise wegen der Teuerung stark erhöht – und dabei bleibt es nicht. Image: Stock&people

Der Reingewinn brach derweil stark ein, um 45,2 Prozent auf 9,2 Milliarden Franken. Im Vorjahr hatte ein ausserordentlich hoher Gewinn resultiert, nachdem Nestlé ein Aktienpaket des Kosmetikkonzerns L’Oréal verkauft hatte.

Trotz des kleineren Gewinns kündigt Nestlé an, die Dividende auf 2.95 Franken zu erhöhen. Zudem erwartet Schneider für das laufende Jahr ein organisches Umsatzwachstum zwischen 6 und 8 Prozent. 

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