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Selfmade-Milliardär auf Überholspur? Der Österreicher René Benko

René Benko ist ein österreichischer Selfmade-Milliardär und Immobilien-Mogul. Innerhalb von 20 Jahren schaffte er es, mehrere Milliarden zu verdienen und ein internationales Unternehmen mit rund 45'000 Mitarbeitern zu erschaffen. Ein Blick in seine Erfolgs-Story.

René Benko ist mehrfacher Selfmade-Milliardär – Der Erfolg hält an

René Benko hält sich eher im Hintergrund, ist jedoch einer der reichsten Österreicher und Selfmade-Milliardär. Als Gründer der SIGNA Holdings ist er im Besitz einiger namenhafter Unternehmensketten. So gehören ihm unter anderem Galeria Karstadt Kaufhof, die KaDeWe Group und anteilig das Chrysler Building in New York. Forbes schätzt das Vermögen des Unternehmers auf rund 5,7 Milliarden US-Dollar.

Benkos Werdegang

René Benko ging einen beeindruckenden Weg, er wurde vom Schulabbrecher zum Milliardär und gründete Österreichs grösstes privates Immobilienunternehmen. Der heute 42-Jährige wurde 1977 in Innsbruck geboren und stammt aus einer gutbürgerlichen Familie, wie er selbst gegenüber der österreichischen Zeitung „Die Presse“ äusserte. Seine Mutter arbeitet als Kindergärtnerin, der Vater als Beamter, ausserdem hat Benko eine Schwester. Als Jugendlicher war er nicht gerade von der Schule begeistert, in einem Interview mit „Die Presse“ erzählte er 2008: „Da ich damals mehr auf Baustellen unterwegs war als in der Schule, wurde ich nicht zur Matura zugelassen.“ Das hatte zur Folge, dass er mit 17 Jahren von der Schule abging, danach stürzte er sich direkt in seine Karriere.

Während der Schulzeit ergriff er die Gelegenheit und arbeitete bei einem befreundeten Baumeister. Dort konnte er sich schnell für Bauprojekte begeistern, so Benko zu „Die Presse“. Nach eigenen Angaben wurde sein Ehrgeiz und Wunsch nach grösseren Projekten schnell grösser. Mit 20 Jahren hatte sich Benko seine erste Million Schilling erarbeitet und nur vier Jahre später traf er auf seinen heutigen Geschäftspartner, den Stroh-Tankstellen-Erben Karl Kovarik. Zu dieser Zeit hatte Benko bereits Bauprojekte im dreistelligen Millionenbereich am Laufen und Kovarik investierte abermals einen zweistelligen Millionenbetrag.

1999 gründeten beide dann ihre Firma, die Immofina Holding GmbH, mit dem Kauf und der Neuerrichtung des Kaufhauses Tyrol in Innsbruck gelang ihnen eines ihrer ersten Grossprojekte. 2006 wurde das Unternehmen in SIGNA Holdings umbenannt. Kurze Zeit später wurde ein Gebäude der SIGNA Holding zum Hotel Park Hyatt Wien, das Geschäft florierte. Ausserdem arbeitete SIGNA an einem Grossprojekt in der Wiener Innenstadt, welches heute als Goldenes Quartier bekannt ist. 2014 machte Benko jedoch Negativschlagzeilen, da er wegen Korruption verurteilt wurde. Allerdings tat das seinem Erfolg keinen Abbruch.

Benkos Erfolgsrezept

Wie Benko im Interview mit „Die Presse“ erzählt, war es alles andere als einfach, die Firma aufzubauen. „Man muss wahnsinnig viel Zeit investieren, das Gespür und Geschick eines geborenen Unternehmers haben, über Jahre ein Netzwerk aufbauen. Um aus diesem Talent Erfolg zu machen, ist viel Einsatz und Konsequenz nötig. Das ist der Grund, warum aus dem einen Sportler nie ein Olympiasieger wird und der andere das in Serie produziert.“ Von nichts kommt also nichts. Sein Motto: „Don´t think big, think bigger.“

SIGNA Group – Diese Unternehmen besitzt Benko

Heute operiert die SIGNA Gruppe international, grösstenteils aber in Österreich, Norditalien und Deutschland. Sie sind eine der bedeutendsten Immobilieninvestoren Europas und betreiben einige Handelsunternehmen: SIGNA Real Estate, SIGNA Prime Selection, SIGNA Development Selection, SIGNA US Selection, SIGNA Innovation und SIGNA Luxury Hotels. Das Unternehmen beschäftigt rund 45’000 Menschen an ungefähr 320 Standorten.

Benko hat mit der SIGNA Holding namhafte Bauprojekte geleitet und verschiedene Unternehmen aufgekauft, er ist auch als Kaufhausketten-Kaiser bekannt. So ist er in Besitz der KaDeWe Group, zu denen Oberpollinger in München, das Alsterhaus in Hamburg und das KaDeWe in Berlin gehören. Ausserdem kaufte Benko die deutschen Kaufhausketten Karstadt und Galeria Kaufhof auf und fusionierte beide zur Galeria Karstadt Kaufhof. Des Weiteren übernahm die SIGNA Group die Möbelhausketten Kika/Leiner in Österreich. Ausserdem ging SIGNA Food & Restaurants ein Joint Venture mit EATALY ein, einem der grössten Vertreiber von italienischen Konsumgütern weltweit.

Die Globus-Übernahme

Derzeit macht Benko mit dem Joint-Venture um die Schweizer Globus-Warenhäuser Schlagzeilen. Globus gehörte bisher der Migros-Genossenschaftsgruppe an und stand seit einigen Monat zum Verkauf, es handelt sich um 48 Warenhäuser. Laut SIGNA wird es mit Globus ein 50:50 Joint Venture zwischen SIGNA und der thailändischen Central Group geben. Der Kaufpreis für Globus und acht weitere Immobilien soll laut dem Unternehmen in Bangkok umgerechnet rund 900 Millionen Euro betragen. SIGNA gab laut Tagessschau.de folgendes Statement ab: „Gemeinsam mit Globus und den Standorten von Signa und Central Group in Deutschland, Italien, Dänemark und zukünftig Österreich wird die Gruppe die führende Betreiberin und Eigentümerin von Luxuswarenhäusern in Europa“. Globus befindet sich dem Schweizer „Tages-Anzeiger“ zufolge in den roten Zahlen und bedarf einer Restrukturierung und eines Umbaus. Bis Mitte 2020 soll der Eigentümerwechsel vonstatten gegangen sein.

Redaktion finanzen.ch

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